Honig hat wie viele andere natürliche Lebensmittel auch eine Saison, in der er geerntet werden kann. Die meisten Imker ernten ihren Honig einmal im Frühsommer Mai/Juni und einmal im Spätsommer Juli/Aug aber so mancher Bienenbesitzer erntet auch nur einmal jährlich. Der Ablauf der Ernte erfolgt jedoch immer den gleichen Regeln.

Das wichtigste bei der Honigernte ist Sauberkeit.

In der Vorbereitungsphase müssen alle Geräte, die für die Ernte wichtig sind, sehr gründlich gereinigt werden, da die Ernte den Richtlinien der Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV) unterliegt. Verunreinigungen im Honig können dafür sorgen, dass der Honig im Glas zu gären beginnt und dies möchten die Imker natürlich vermeiden. Generell spielt die Hygiene bei dem Ernteprozess eine wichtige Rolle.

Anbringen der Bienenflucht

Wenn die Geräte sauber sind, wird am Bienenstock die sogenannte Bienenflucht eingebaut. Die sorgt dafür das die Bienen den Honigraum verlassen können, aber nicht hinein gelangen.  Trotzdem müssen die Imker beim Ernten vorsichtig sein, da manchmal nicht alle Bienen den Honigraum verlassen haben.

Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Bienenflucht mindestens 24 Stunden vor der geplanten Ernte anzubringen. Wenn der Winzer sich relativ sicher ist, dass sich nur noch wenige Bienen im Honigraum befinden, können die Waben aus den Bienenstöcken entnommen werden. Wenn die Wabe nicht komplett bienenfrei ist, können die Bienen mit einem Feger vorsichtig abgekehrt werden.

Nachdem alle Waben entnommen worden sind, können die Leerzarge eingehängt werden, damit die Bienen die Waben wieder füllen können. Anschließend können die vollen Waben zur Weiterverarbeitung gebracht werden. In dem Arbeitsraum werden die verschlossenen Waben dann geöffnet.

Entdeckeln der Honigraumwaben schleudern

Dazu werden spezielle Geschirre verwendet. Ohne das richtige Werkzeug ist es schwierig, den Wachs zu entfernen. Nach dem Öffnen werden die Waben in die Honigschleuder gestellt und zunächst auf einer niedrigen Umdrehungszahl geschleudert. Dies verhindert, dass die Waben brechen.

Die Zentrifugalkraft sorgt dafür, dass der Honig aus den Waben geschleudert wird. Die Waben müssen mehrmals gewendet werden, um den ganzen Honig zu lösen. Durch den Hahn fließt der Honig dann über ein Spitzsieb in ein Sammelgefäß.

Honig von Wachs und Pollenresten trennen

Das Sieb filtert die restlichen Wachsreste heraus. Das volle Gefäß wird dann luftdicht versiegelt, damit sich die Schaumschicht bildet, die später mit einem Schaber entfernt wird und den restlichen Wachs und Pollenreste absondert. Nach dem Sieben ruht der Honig dann für mehrere Wochen und verändert in dieser Zeit seine Konsistenz und Farbe.

Vor dem Abfüllen wird der Honig cremig gerührt und dann in luftdichte Gläser abgefüllt, damit er für mehrere Jahre sicher aufbewahrt werden kann.